MANV-übung „ZEUS“ erfolgreich abgeschlossen





Ein schweres Unwetter, ein Blitzeinschlag, zahlreiche Verletzte – was wie ein dramatischer Ernstfall klingt, war glücklicherweise nur ein Übungsszenario. Unter dem Namen „ZEUS“ fand am Freitag eine groß angelegte Katastrophenschutzübung im Spreeauenpark Cottbus statt. Ziel war es, die medizinischen und logistischen Abläufe bei einem Massenanfall von Verletzten (MANV) realitätsnah zu trainieren und auf ihre Belastbarkeit zu prüfen.
In enger Zusammenarbeit zwischen der Stadt Cottbus, der Feuerwehr, dem Rettungsdienst und der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL – CT) wurden insgesamt 90 simulierte Verletzte versorgt und in das Universitätsklinikum verlegt. Um 16.12 Uhr erfolgte die Alarmierung der MUL – CT – ab diesem Zeitpunkt galt es, innerhalb kürzester Zeit medizinisches Fachpersonal zu mobilisieren, Sichtungs- und Behandlungsprozesse zu koordinieren und Kapazitäten im Klinikbetrieb effizient zu steuern.
Bereits im Vorfeld der Übung wurden die Darstellerinnen und Darsteller – größtenteils Auszubildende der Medizinischen Schule sowie ehrenamtliche Helferinnen und Helfer – von der Lausitzer Rettungsdienstschule realistisch geschminkt und auf ihre Rollen vorbereitet. Die Übung selbst wurde am Uniklinikum von über 130 Personen aktiv begleitet: darunter rund 100 medizinische Fachkräfte sowie 30 Personen in Leitungs-, Beobachter- oder Steuerungsfunktionen. Die reguläre Notfallversorgung blieb dabei jederzeit gewährleistet.
Um 20.45 Uhr konnte die Übung offiziell beendet werden. Zu diesem Zeitpunkt waren alle Schwerverletzten vollständig versorgt, ein Großteil der weiteren Patienten befand sich in medizinischer Betreuung. Die realitätsnahe und strukturierte Durchführung zeigte eindrucksvoll, dass die Prozesse im Ernstfall greifen – und dass die MUL – CT für solche Szenarien gut aufgestellt ist.
Im Abschlussgespräch mit der Stadt Cottbus wurde die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten ausdrücklich gewürdigt. Jörg Specht, Leiter der Feuerwehr Cottbus, betonte: „Es ist eine große Herausforderung, wenn die ersten Einsatzkräfte einer Vielzahl von Betroffenen gegenüberstehen. Aber es ist uns gelungen, unsere Aufgaben strukturiert zu erfüllen und gemeinsam schnell zu handeln. Ich möchte mich ganz herzlich für die gute Zusammenarbeit mit dem Uniklinikum bedanken. Solche Übungen sind wichtig, denn nur die Übung macht den Meister.“
Auch der Vorstandvorsitzende der MUL – CT, Prof. Dr. Eckhard Nagel, zog ein positives Resümee: „Für jemanden, der selbst Katastropheneinsätze erlebt hat, ist eine solche Übung mehr als ein Szenario – sie ruft Bilder und Erinnerungen wach, die tief prägen. Gerade dann wird deutlich, wie entscheidend es ist, dass Abläufe funktionieren, Übergaben Hand in Hand gelingen und man sich aufeinander verlassen kann. Genau das haben wir heute in eindrucksvoller Weise gezeigt.“
Die nun anstehende Auswertung wird wichtige Erkenntnisse darüber liefern, wo in den MANV-Prozessen Verbesserungspotenzial besteht und welche Anpassungen in der Vorsorge sowie Materialvorhaltung sinnvoll sind.
Ein herzlicher Dank gilt allen Beteiligten, Unterstützenden und Freiwilligen – ohne deren Engagement und Einsatzbereitschaft wäre eine Übung dieses Umfangs nicht möglich gewesen.
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