Auszeichnung für innovative Versorgung in der Onkologie

Mit ihrem Projekt „Medikamentöse Tumortherapie im Zeitalter der Personalverknappung – interprofessionell, transsektoral im spezialisierten Team“ wurden Dr. Nikola Bangemann, Chefärztin des Brustzentrums und der systemischen Gynäkoonkologie an der Medizinischen Universität Lausitz (MUL – CT) und ihr Team, beim diesjährigen Hauptstadtkongress mit dem 3. Platz des Innovationspreises ausgezeichnet.
Die feierliche Preisverleihung fand am 27. Juni im Hub27 der Messe Berlin statt. Ausgezeichnet wurden Projekte, die interprofessionelle und interdisziplinäre Versorgungskonzepte im Gesundheitswesen erfolgreich in der Praxis umsetzen.
Die MUL – CT hat den Auftrag, in der Modellregion Gesundheit Lausitz innovative Versorgungsansätze zu entwickeln. Dabei geht es nicht nur um die Therapie von Erkrankungen, sondern ebenso um die Prävention und Verbesserung des Gesundheitsverhaltens. Gleichzeitig stellt die optimale Behandlung bestehender Krankheiten trotz begrenzter personeller Ressourcen eine besondere Herausforderung dar. Ziel ist es, die Lebensqualität der Patient:innen auch unter diesen Bedingungen zu erhalten und zu verbessern.
Das ausgezeichnete Projekt setzt genau hier an: Im interprofessionellen, transsektoral aufgestellten Team wird die medikamentöse Tumortherapie effizient und patientenzentriert gestaltet. Den Ausgangspunkt bildete das Brustzentrum der MUL – CT, wo die spezialisierte Pflege ihre fachspezifischen Qualifikationen gezielt in der Patientenversorgung einbringt.
Dr. Bangemann erläutert, dass vorhandene personelle Ressourcen genutzt werden, um die ärztliche Tätigkeit zu unterstützen, die ambulante Patientenversorgung verbessert und die Beratung der Patient:innen niedrigschwellig gestaltet wird. Nebenwirkungen sollen durch optimale Aufklärung vermieden bzw. frühzeitig erkannt und behandelt werden. Darüber hinaus umfasst das Angebot Unterstützungsleistungen wie OnkoAktiv, Ernährungsberatung sowie sozialtherapeutische und psychoonkologische Betreuung.
Aufgrund des Erfolgs wird das Modell nun im universitären Applikationsteam für medikamentöse Tumortherapie der MUL – CT prospektiv überprüft und ausgeweitet.
Dr. Nikola Bangemann fasst zusammen: „Unser Ziel ist es, mit diesem Teamansatz die Versorgung nachhaltiger und persönlicher zu gestalten – gerade bei knappen Ressourcen ein wichtiger Schritt für Qualität und Sicherheit.“
Das Expertenteam der Jury unterstreicht nach der Präsentation: „Gerade in strukturschwachen Regionen ist die interprofessionelle Einbindung qualifizierter Pflegekräfte nicht nur sinnvoll, sondern alternativlos.“
Der Hauptstadtkongress prämiert jährlich Projekte, die praxiserprobte und nachhaltige Lösungen für eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung aufzeigen. Neben der MUL – CT gehörten das Universitätsklinikum Tübingen und die St. Vincenz-Kliniken zu den diesjährigen Finalisten.