Vier außerplanmäßige Professuren an der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem verliehen

Meilenstein im Aufbau universitärer Exzellenz
08.07.2025
Verleihung Professuren
v.l.n.r. apl. Prof. Dr. Rainer Kube, apl. Prof. Dr. Heidrun Peltroche, apl. Prof. Dr. Gero Wieners, apl. Prof. Dr. Karl H. Reuner
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Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie hat die Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL – CT) am vergangenen Donnerstag vier herausragende Persönlichkeiten mit der Würde einer außerplanmäßigen Professur (apl. Prof.) ausgezeichnet. Damit würdigt die Universität deren langjähriges und außergewöhnliches Engagement in Forschung, Lehre und im Aufbau universitärer Strukturen im Zuge der Gründung des neuen Universitätsklinikums in der Lausitz.

In seiner Eröffnungsrede betont Prof. Dr. Eckhard Nagel, Vorstandsvorsitzender der MUL – CT, den hohen Stellenwert dieser Würdigung: „Es ist uns eine besondere Ehre, die außerplanmäßige Professur gleich viermal an Chefärztinnen und Chefärzte aus den eigenen Reihen zu vergeben. Diese Auszeichnungen stehen für wissenschaftlichen Fortschritt, klinische Verantwortung – und für die Menschen, die dahinterstehen.“

 „Die außerplanmäßige Professur ist ein Ehrentitel, der gemäß § 63 Brandenburgisches Hochschulgesetz für herausragende wissenschaftliche Leistungen nach der Habilitation verliehen wird. Die Titelträger:innen erhalten damit das Recht, die Bezeichnung „apl. Prof.“ zu führen. Im Unterschied zu regulären Berufungsverfahren wird eine apl. Professur nicht ausgeschrieben, sondern durch eine eigens eingerichtete Kommission auf Grundlage strenger Kriterien vergeben. An der MUL – CT ist sie zudem mit einer langfristigen Lehrverpflichtung verbunden und spielt eine zentrale Rolle im Aufbau des Humanmedizin-Studiengangs“, erklärt Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey, Wissenschaftliche Vorständin der MUL – CT. „Die Verleihung dieser Professuren ist ein bedeutender Meilenstein für unsere Universität. Alle vier Geehrten haben mit ihrem Engagement in Forschung, Lehre und universitärer Entwicklung maßgeblich zum Gründungserfolg beigetragen.“

Die Geehrten im Überblick

Ausgezeichnet wurde unter anderem apl. Prof. Dr. Rainer Kube, der seit 2009 die Chirurgische Klinik leitet. In seiner Antrittsvorlesung rückte er den Nutzen klinischer Beobachtungsstudien für die Qualität chirurgischer Versorgung in den Mittelpunkt – ein Anliegen, das ihn bereits seit seiner Habilitation im Jahr 2010 begleitet.

Für ihre langjährige Expertise in der mikrobiologischen Diagnostik geehrt wurde auch apl. Prof. Dr. Heidrun Peltroche. Sie steht seit 2015 dem Institut für Mikrobiologie und Krankenhaushygiene vor und unterstrich in ihrem Vortrag die zentrale Rolle molekularer Methoden für eine schnelle und zielgerichtete Erkennung von Erregern. Ihre wissenschaftliche Laufbahn führte sie nach Aachen, wo sie an der RWTH im Jahre 2001 habilitierte.

Mit einem Einblick in moderne Konzepte der Thrombophiliediagnostik überzeugte apl. Prof. Dr. Karl Reuner. Der Chefarzt des Instituts für Laboratoriumsmedizin, der 2008 an der Universität Gießen habilitierte, warb für ein ganzheitliches Verständnis genetischer und individueller Risikofaktoren bei thrombotischen Erkrankungen.

Als vierter im Bunde wurde apl. Prof. Dr. Gero Wieners ausgezeichnet. Seit Herbst 2023 leitet er die Radiologie und stellte in seinem Vortrag ein innovatives Verfahren der minimalinvasiven Tumortherapie vor – die interstitielle Hochdosis-Brachytherapie. Seine akademische Laufbahn setzte er 2010 mit der Habilitation an der Universität Magdeburg fort.

Mit der Verleihung der apl. Professuren setzt die MUL – CT den eingeschlagenen Kurs des rasanten Aufbaus universitärer Strukturen fort. Im zurückliegenden Jahr wurden zentrale Ordnungen wie die Habilitations- und Promotionsordnung verabschiedet, Berufungsverfahren für W3-Professuren angestoßen und erste Lehrflächen auf dem Campus bestimmt. Der Modellstudiengang Humanmedizin ist in Vorbereitung – mit einem Curriculum, das auf aktives, interprofessionelles Lernen und frühe Forschungsorientierung setzt.

„Diese vier Professuren stehen symbolisch für den Brückenschlag zwischen medizinischer Versorgung, Wissenschaft und akademischer Lehre“, so Prof. Kuhlmey abschließend. „Sie sind Wegbereiter für eine neue Generation ärztlicher Ausbilder:innen in der Lausitz.“